...ein paar Bilder aus dieser Spielzeit.
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Premiere: 14. Februar 1980
Zum Stück
EMILSBURG - Hauptstadt des Herzogsturms Gerolstein.
Zeit: Um die Jahrhundertwende.
Das 20. Jahrhundert pocht auch hier an die Tür, doch man wehrt sich gegen die neuen Einflüsse. Alles soll so bleiben: Moral und Ordnung und überhaupt. Wobei stillschweigend
unterschieden wird zwischen solchen, die sich danach richten sollen, und solchen, die darüber wachen, dass andere sich danach richten. So haben denn die konservativen Kräfte
in Emilsburg sich gesammelt: Kommerzienrat Bolland, Professor Wasner, Rentier Beermann und andere. Sie gründen einen Sittlichkeitsverein, zu dessen Präsidenten - sehr zum
Leidwesen seiner Frau - sie Beermann wählen; Außerdem stehen sie ihn als Kandidaten zum Reichstag auf. Beermann und die anderen gehen - trotz der Spötteleien der freier
denkenden Frau Lund und des Justizrats Hauser - mit Eifer an die Sache. Beermann duldet auch in seinen Hause Ansätze zum progressiven Denken: die Malerin Koch-Pinneberg
geht bei Beermanns aus und ein, der Dichter Hans Jakob Dobler ist bei ihm zu Gast. Außerdem zeigt sich Beermann gern als guter Familienvater. Alles scheint in Ordnung
bis eine gewisse Ninon de Hauteville verhaftet, die ein sehr gastfreies Haus für die ehrenwerten Herren der Gesellschaft führt. Ein Tagebuch, das man bei der Lebedame
gefunden hat, ist der Auftakt für hektische Aktivitäten. Der herzogliche Hof ist daran interessiert, dass es keinen Skandal gibt - befand sich doch der junge Erbprinz
gemeinsam mit seinem Adjutanten Botho von Schmettau im Schrank der Hauteville, als diese verhaftet wurde. Der Sittlichkeitsverein möchte die Sache aus der Welt schaffen - stehen
doch alle Mitglieder in jenem Tagebuch. Kommerzienrat Bolland flieht sich in die Krankheit, Professor Wasner, der mit seinem anonymen Brief die Polizeiaktion ausgelöst
hat, wendet sich in seiner Not an Beermann, welcher wiederum in seiner eigenen Not bei der Polizei das Tagebuch stiehlt.
Am Ende geht alles gut aus: die Hauteville verlässt mit einer größeren Spende des Sittlichkeitsvereins im Gepäck Emilsburg, während Kammerherr von Schmettau dem agilen
Beermann - pardon: von Beermann - den Hausorden Emils des Gütigen überreicht.
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